Feature: frauklarer
Ja, wir sind noch immer im Concrete-Fieber. Nach unserer Conrete-DIY-Reihe und unserem Concrete-Workshop im März, haben wir heute einen Shopping-Tipp für alle Beton-Liebhaber: Das österreichische Design-Label frauklarer, hinter dem Klara Schuster steckt. Klara ist gelernte Medienfachfrau und hat auch ein abgeschlossenes Lehramtsstudium. Letztes Jahr, also 2014, hat sie schließlich ihr Label frauklarer gegründet und hat in dieser kurzen Zeit bereits viel erlebt. Im Interview erzählt sie was sie an Beton fasziniert, wovon sie sich inspirieren lässt und welche Pläne sie für die Zukunft hat.
Wie bist du eigentlich zu deinem Design-Label gekommen?
Ich bin gelernte Medienfachfrau und habe auch ein abgeschlossenes Lehramtsstudium. Lange hatte ich schon mit dem Gedanken gespielt, ein Kunst/Design-Studium zu beginnen. Während dieser Zeit experimentierte ich bereits mit verschiedenen Gusstechniken und kam so schließlich zu meinem Hauptmaterial Beton. Nach einigen sehr positiven Rückmeldungen aus meinem nähren Umfeld, habe ich mich dafür entschieden, meine Produkte auch online unter dem Label frauklarer zu vertreiben. Dabei versuchte ich von Anfang an professionell aufzutreten und auch auf individuelle Kundenwünsche einzugehen.
Wie würdest du deinen Stil beschreiben?
Meine Produkte sind sehr reduziert auf klare, schlichte Formen. Meinen Stil würde ich als minimalistisch, puristisch und unaufdringlich beschreiben. Dies setzt sich auch bei den Produktfotos, Corporate Design und eigentlich im gesamten Image immer wieder durch.
Du arbeitest mit Beton und meintest in einem Interview, dass du dich damit identifizieren kannst. Was fasziniert dich besonders an diesem Material?
Beton ist mittlerweile zum Modematerial schlechthin geworden. Als ich damit anfing zu experimentieren, gab es nur sehr wenige Labels die sich mit dem Material auseinandersetzten. Beton assoziiere ich mit Architektur, mit monumentalen und gewaltigen Gebäuden. Bei meinen Produkten, die im Interior Bereich zum Einsatz kommen, rechnet man nicht mit Beton. Das macht das Material für meine Produkte so spannend; Beton ist so massiv und gleichzeitig wirkt er zart und zierlich.
Du hast dein Label frauklarer letztes Jahr, also 2014, gegründet. Was ist in diesem einen Jahr alles passiert?
Das ganze Projekt an sich ist unglaublich aufregend für mich und es gibt auch heute noch Momente, in denen ich kaum glauben kann, was ich alles schon erreicht habe. Der für mich größte Erfolg, und was mich auch am meisten Stolz macht, war die Teilnahme an der Designweek „Salone del Mobile“, die kürzlich in Mailand stattgefunden hat.
Was uns natürlich besonders interessiert: Wie sieht dein Arbeitsplatz aus?
Mein Arbeitsplatz ist in der Reindlstr. 6 in Linz. Dort befinden sich die HOK, STUDIOS. Hier arbeiten Sigrid Stöckl, das Designstudio selektiv und ich. Jeder hat seinen eigenen Arbeitsplatz auf 3 Etagen aufgeteilt und im Erdgeschoss befindet sich der Schauraum in welchem unsere Produkte oder auch andere Projekte präsentiert werden. Mein Arbeitsplatz gliedert sich in Lagerbereich, Versandbereich und Arbeitsbereich. Im Arbeitsbereich wird fleißig produziert und experimentiert. Beim betonieren lässt es sich nicht vermeiden, dass viel gekleckst wird.
Wovon lässt du dich inspirieren?
Wenn ich mal Zeit habe, dann klicke ich mich durch die Architektur- und Design-Blogs von IGNANT und dezeen. Ich bin auch ein Fan von Ben Uyeda der die Seite Homemade Modern betreibt und regelmäßig tolle DIY-Videos hochlädt.
Kannst du dich noch an deine erste Beton-Arbeit erinnern?
Ja. ich habe in einen großen leeren Joghurtbecher irgendeine Fertigbetonmischung geleert und einen kleinen Becher darin, total schief, hineingesteckt. Der Beton war sehr grobkörnig und hat sich beim entformen fast aufgelöst. Aber der „Pflanzenübertopf“ steht noch immer in meiner Wohnung und der Kaktus darin lebt auch noch.
Welche Labels magst du besonders gerne?
Große Firmen wie fermLIVING oder HAY find ich richtig toll aber vor allem kleine Labels haben es mir angetan. Ich bin irgendwann mal auf das kleine deutsche Label KULØR, welches von Sabrina Kuhn betrieben wird, gestoßen und habe mich in ihre handgefertigten Wohnaccessoires aus Porzellan verliebt. Im Schmuckbereich habe ich am Wiener Feschmarkt die Labels MAKAROjewelry und Zoeca kennengelernt und bin, so wie viele andere Frauen, ihrem Schmuck verfallen.
Wo kann man deine Designs kaufen?
Online via Etsy und über meinen Onlineshop. In Wien bei Die Sellerie und in Linz in den HOK, Studios und bei Friedlieb und Töchter, ein ausgesprochen nettes Kaffee in der Linzer Altstadt. Ich bin auch wieder beim diesjährigen Feschmarkt in Wien dabei.
Was sind deine Pläne für die Zukunft?
Es schreiben mich immer wieder Shops aus der ganzen Welt an und fragen nach Wholesale-Conditions. Ich komme leider derzeit nicht mit der Nachproduktion nach und muss immer wieder absagen. Deshalb ist mein wichtigstes Projekt derzeit die Produktion zu vereinfachen und zu beschleunigen. Dabei ist der Schritt in die Selbstständigkeit auch ein großes Thema. Es ist mir auch ein großes Anliegen nicht nur beim Beton zu verweilen, sondern mich mit anderen Materialien beschäftigen zu können.
Wir sagen danke für das Interview!
Das Interview führte Petra Gschwendtner
Fotos von frauklarer
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