Feature: Néon Shared Atelier
Frauen, die in das Unternehmertum gehen, unterstützen wir sehr gerne. Daher wollen wir euch Carina Kollaritsch und ihr Néon Shared Atelier vorstellen. Im Dezember 2022 erfüllte sich die Steirerin ihren Traum vom eigenen Nähatelier mitten in Wien. Aktuell wird der Co-Making Space im 9. Wiener Gemeindebezirk eingerichtet und seit Februar können bereits die Dauernähplätze bezogen und die ersten Nähkurse gebucht werden. Für alle die ihr Wissen in Sachen Nähen vertiefen wollen, können dies in den geplanten Nähworkshops und -kursen in Zukunft im wunderschönen Workshopraum von Néon tun. Den ersten Nähkurs bietet Carina Kollaritsch ab Anfang März im Néon Shared Atelier an.
Stell dich doch bitte kurz vor!
Mein Name ist Carina, 36, Steirerin in Wien und mein Herz brennt für Mode, Design und alles Handgemachtes. Studiert habe ich eigentlich Chemie in Graz und bin mittlerweile seit 8 Jahren Lehrerin auf einer HTL in Wien. Die Leidenschaft für alles Kreative hatte ich schon immer und ich muss sagen, es hat mir auch durchaus schon während meines Studiums und bei meiner Arbeit viel geholfen. Chemieunterricht darf auch mal bunt und kreativ sein.
Kannst du dich noch an dein aller erstes Nähprojekt erinnern?
Na klar. In der Volksschule habe ich eine alte Jeans genommen, die Beine abgeschnitten und mit Oma’s Nähmaschine unten zugenäht. Aus den Beinen habe ich dann Träger gemacht und so fixiert, dass ich eine Umhängetasche habe. Weil es dann doch noch immer zu langweilig für mich war, habe ich Oma’s Knöpfekiste auch noch geplündert und alle darauf genäht, die mir gefallen haben. Die Tasche war dann echt der Hit und all meine Freundinnen wollten so eine haben.
Wie kam dir die Idee zum Nähatelier?
Die Idee kam mir letzten Sommer. Da habe ich ein Praktikum bei der großartigen Marina Hörmanseder in Berlin gemacht. Ich habe dort so viel gelernt und großartige Menschen getroffen. Jeden Tag in einem Team mit Menschen, die die gleiche Leidenschaft teilen, zu arbeiten, hat meine eigene Kreativität und meine Motivation extrem positiv beeinflusst. Auch die Lebenseinstellung „Kreativität kennt keinen Neid“ habe ich dort immer so stark gespürt, was meine Zeit in einem Modeatlier wirklich unbeschreiblich schön machte. Genau diesen Spirit, den ich dort erfahren haben, möchte ich in mein Atelier bringen.
Was wird uns alles im Néon shared atelier – erwarten?
Viel! Zum einen gibt es fixe Arbeitsplätze im Nähatelier für 3, 6 oder 12 Monate zu buchen. Diese Plätze sind ausgestattet mit einem großen Schreibtisch, Lampe und eigenem Kasten. Es gibt einen großen Schneidetisch, einen Schnellnäher, eine Overlock, eine Bügelstation, Schneiderpuppen und sogar eine Coverlock und Stickmaschine. Hier sind nicht nur Profis, sondern auch Hobbyschneider:innen willkommen, die einfach einen großen und professionellen Platz zum Nähen und Designen suchen.
Für alle, die das Handwerk erst lernen oder verbessern wollen, wird es Nähkurse und -workshops geben. Laufende Kurse für Anfänger:innen, Tageskurse für die komplette Fertigung eines Kleidungsstücks nach Maß und spezielle Workshops für das Erlernen von speziellen Techniken wie zum Beispiel Reißverschlüsse nähen, Hosentaschen anfertigen und vieles mehr sind Angebot im Néon Shared Atelier. Aber auch Workshops für modische Accessoires wie Haarschleifen, abnehmbare Kragen, Taschen etc. werden stattfinden.
Es wird auch regelmäßig Veranstaltungen wie zum Beispiel die Néon Trash Night (also Trash TV und gemeinsames Stricken oder häkeln mit guten Drinks) geben und auch Gäste für Pop-Up Stores und Workshops für zum Beispiel Schmuckanfertigung werden das Atelier besuchen.
Kann man sich noch für einen Dauernähplatz im Néon Shared Atelier anmelden?
Ja, es gibt noch Plätze! Auf der Webseite www.neonsharedatelier.com findet man die unterschiedlichen Pakete und Preise. Und wenn jemand unsicher ist, einfach eine mail schreiben und wir können bei einem persönlichen Termin auch individuelle Pakete gemeinsam generieren.
Was sollte deiner Meinung in keinem Hobby-Nähkästchen auf keinen Fall fehlen?
Es klingt so einfach, aber eine richtig gute Schere! Nichts erleichtert das Leben beim Nähen mehr als saubere, gerade Schnitte. Wichtig sind auch noch Kreiden in unterschiedlichen Farben und ja, auch alles zu markieren und einzuzeichnen, spart Zeit und noch viel mehr Ärger. Auf hochwertige Stecknadeln, unterschiedliche Nadeln, auch für die Maschine und ein Geodreieck ist nicht zu verzichten.
Was magst du am Nähen ganz besonders?
Zum einen finde ich es so schön zu beobachten, wie aus zum Teil einfachen Stoffen etwas Wundervolles kreiert werden kann. Wenn ich mal den ersten Schnitt in den Stoff – der fällt mir immer noch am schwersten – gemacht habe, dann kann ich es gar nicht erwarten, bis ein fertiges Kleidungsstück daraus entsteht.
Zum anderen schätze ich die Ruhe beim Nähen besonders. Für mich bedeutet es Entspannung und manchmal hat es auch etwas so Meditatives. Sogar das Auftrennen! :D
An welchem Näh-Projekt arbeitest du aktuell?
Wenn ich gerade Zeit habe, dann arbeite ich an einem Karo-Rock im Vivienne Westwood Stil. Sie zählt zu meinen ganz großen Vorbildern, sowohl modisch als auch menschlich.
Néon Shared Atelier
Marktgasse 21-23
1090 Wien
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Fotocredits: Anna Heuberger